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Employer Branding Maßnahmen in der hybriden Arbeitswelt: Wie kann die Mitarbeiterbindung in Mixed- und Remote-Teams erhöht werden?

14.10.2022 2022/10

Das New Work Modell der hybrid arbeitenden Teams hat sich mittlerweile in vielen Unternehmen fest etabliert. Aber wie steht es um die psychische Einbindung der Mitarbeitenden im Homeoffice? Wie kann das interne Employer Branding dabei helfen, die räumliche und damit auch emotionale Distanz zum Team und zum Unternehmen zu überbrücken? Benötigen wir neue Kommunikationsformate? Brauchen wir mehr Live-Events? Bedarf es ganz neuer, innovativer Tools?

Im nachfolgenden Blogbeitrag gehen wir gezielt auf die Möglichkeiten ein, die interne Employer Branding Maßnahmen bieten und wie Sie mit der New Work Welt umgehen und gleichzeitig die Mitarbeiterbindung erhöhen können.

NEW mixed & hybrid WORK und ihre Herausforderung für Employer Branding Maßnahmen

Die Pandemie hat einen nahezu disruptiven Wandel herbeigeführt. Die einmal genossene Freiheit und Selbstbestimmung, die durch das Homeoffice entstand, möchten die Menschen nun nicht mehr hergeben. Anfahrtswege einzusparen, ist aktuell hoch im Kurs. Das optimiert nicht nur unsere Work-Life-Balance, sondern entlastet auch unser Portemonnaie - vor allem im Hinblick auf die hohen Energie- und Spritpreise.

Kurzum - unsere neue Arbeitskultur ist und wird auch in Zukunft hybrid bleiben und damit müssen sich auch die Employer Branding Maßnahmen anpassen. Im Gegensatz zum Lockdown in der Pandemie haben wir es inzwischen mit einer gemischten Situation zu tun. Denn in der Regel sind nicht alle Teammitglieder zur gleichen Zeit im Homeoffice. 

Die so entstandenen Mixed- oder komplett Remote-Teams bringen neue Herausforderungen mit sich. Denn Homeoffice-Mitarbeitende haben zum Teil andere bzw. intensivere Bedürfnisse als Office-Mitarbeitende.

Was ist der Haupttreiber für Jobzufriedenheit?

Wenn wir Employer Branding Maßnahmen bestimmen sollen, müssen wir uns bei der veränderten Situation zuerst fragen, was Jobzufriedenheit beeinflusst. Studien zeigen, dass es einen Zusammenhang zwischen Jobzufriedenheit und der als erfolgreich empfundenen Leistungserbringung gibt. Der subjektiv empfundene Erfolg ist ausschlaggebender für die Jobzufriedenheit, als die Nähe zu Kollegen und Kolleginnen.

Wenn also das subjektive Leistungsempfinden zur Zufriedenheit führt und soziale Nähe nicht der entscheidende Punkt ist, benötigen wir dann noch Mitarbeiterbindungsmaßnahmen für unsere Mixed- und Remote-Teams? Ja, auf jeden Fall! Denn was die Studien auch zeigen, ist ein sinkendes Zugehörigkeitsgefühl und somit eine Verringerung der Firmenloyalität bei den Mitarbeitenden im Homeoffice. Genau da kommen Employer Branding Maßnahmen ins Spiel und die Frage: wodurch entsteht das Gefühl von Zugehörigkeit?

Die Unternehmenskultur ist verantwortlich für das Zugehörigkeitsgefühl

Nach einer von LinkedIn und yougov veröffentlichten Studie sind diese drei Aspekte die wesentlichen Treiber für das Zugehörigkeitsgefühl zum Unternehmen:

  1. Fairness
  2. Transparenz (= Kommunikation)
  3. Partizipation

Fairness - der Hauptverantwortliche für das Zugehörigkeitsgefühl

Schauen wir uns die Fairness an: 58 % der Befragten wollen fair behandelt werden. Insbesondere beim Gehalt. Fair Pay ist ein aktuelles Buzzword. Eine Möglichkeit, dieses Bedürfnis zu befriedigen, ist beispielsweise das identische Grundgehalt. Bei größeren Unternehmen könnte sich das identische Grundgehalt auf die jeweilige (Führungs-)ebene beziehen. Individuelle Projekte oder auch die Betriebszugehörigkeit könnten das Grundgehalt erhöhen. Ihre Employer Branding Maßnahmen sollten also darauf abzielen, Sie als fairer Arbeitgebender zu präsentieren.

Transparenz durch Kommunikation

Bei 16 % der Befragten ist eine ehrliche Kommunikation wichtig. Keiner mag es, Entscheidungen nur mitgeteilt zu bekommen. Wenn Führungskräfte ihr Team also zur Mit-Diskussion auffordern, ist dies ein unmissverständlicher Beleg von Respekt. 

Auch die Berücksichtigung der Kommunikationsregel “intern-first” schafft Zugehörigkeitsgefühl. Denn wer möchte schon aus der Presse oder aus dem Corporate Post auf LinkedIn über ein neues Produkt seines Unternehmens informiert werden. 

Sprechen Sie die “Silent Language”? Zum Beispiel kommuniziert der riesige prunkvolle Bürostuhl des Chefs “Hier sitzt der Chef”. Was sagt es Ihnen, wenn eine Führungskraft mitten im Großraumbüro sitzt? Vieles! Diese Person ist nahbar und zugänglich. Man kann mit ihr auf Augenhöhe kommunizieren. Auch dies ist eine Form der respektvollen Kommunikation, die Sie als Employer Branding Maßnahme kommunizieren sollten.

Wichtig ist: Die Kommunikation hat in Mixed- oder Remote-Teams einen noch höheren Stellenwert als in Teams, die tagtäglich gemeinsam im Büro sitzen.

Partizipation in den Unternehmensbelangen

Eigentlich ist es sehr logisch: Wenn man sich an etwas beteiligt, gehört man dazu. Deshalb sagen auch 11 % der Befragten, dass für sie die Mitwirkung und Mitentscheidung ein wichtiges Element für das Zugehörigkeitsgefühl ist.

Ein sehr wirksames Partizipationstool ist die Befragung von Mitarbeitenden. Idealerweise wird sie regelmäßig durchgeführt, denn so hat man die Chance Entwicklungen sehr früh zu entdecken. Außerdem kann man, wenn es sich um negative Entwicklungen handelt, sie mit schnellen Gegenmaßnahmen bereits im Keim ersticken. Bei einer sehr kritischen Belegschaft ist es sinnvoll, eine externe Organisation hierfür zu beauftragen, um ein ehrliches und damit auch hilfreiches Feedback einzusammeln. Falls Sie ein besonders positives Feedback bekommen, sollten Sie dies als Employer Branding Maßnahme auch nach Außen weitergeben.

Betriebsumfragen können jedoch nicht nur Auskunft über Meinungen, sondern auch über persönliche, psychische und physische Befindlichkeiten geben. Das wichtigste Stichwort ist die Work-Life-Balance. Wird sie noch als gut empfunden? Besteht die Nachfrage nach einem Resilienz-Seminar?

Eine weitere wirkungsvolle Maßnahme ist zum Beispiel die Einführung eines Markenbotschafter-Konzeptes. Hier können die Social-Media-affinen Mitarbeitenden als aktive Kommunikatoren und Meinungsmacher wirken. Durch diese Tätigkeit entwickeln sie ein hohes Maß an Unternehmensidentifikation, die im positiven Sinne ansteckend auf die Kolleg :innen wirkt.

Erlebnisse, Sichtbarkeit und Vertrauen 

ARTS ist seit über 20 Jahren im HR-Markt tätig. Wir haben unzählige Menschen kennengelernt und begleitet. Und immer wieder haben wir beobachtet, dass gemeinsame Erlebnisse in Form eines Events - egal ob Firmenfest oder ein Teambuilding-Event - das Zugehörigkeitsgefühl und damit die emotionale Bindung zum Unternehmen wesentlich verbessern können. Diese Events gehören auch zu Employer Branding Maßnahmen. Auch ein arbeitsbezogener Workshop kann einen Beitrag leisten. Selbst Mini-Formate, wie der gemeinsame Online-Lunch, sind Erlebnisse, die das emotionale Band von Mixed- oder vollständigen Remote-Teams stärken können.

Manchen Mitarbeitenden im Homeoffice fehlt es an Wertschätzung. Warum? Weil ihr Tagewerk nicht präsent ist und nicht wahrgenommen wird - es ist sozusagen unsichtbar. Hier hilft ein sehr konsequentes Führungsverhalten in Form von unmittelbarem Feedback und Lob. “Nicht getadelt ist genug gelobt” - dieses Verhalten trifft man leider immer noch in der Praxis an... Versuchen Sie, Lob zeitnah, ehrlich und konkret auszusprechen. Sie werden merken - auch Sie fühlen sich danach gut!

Und nun zum Thema Vertrauen: Laut einer internationalen LinkedIn Studie fehlt 38 % der deutschen Führungskräfte das Vertrauen in ihre Mannschaft. Sie befürchten, dass im Homeoffice nicht richtig gearbeitet wird. Nur die Niederländer sind noch misstrauischer.

Leider kann man Vertrauen nicht auf Knopfdruck produzieren. Aber mit Vertrauen erntet man Vertrauen. Manchmal muss man sich einfach zu einem Vertrauensvorschuss durchringen. Eine Employer Branding Maßnahme können regelmäßige tägliche Kontakte sein, wie zum Beispiel das Online-Daily am Morgen, um der eigenen misstrauischen Seite ein wenig Beruhigung zu verschaffen.

Employer Branding Maßnahmen, die Sinn machen

Bereits 2014 veröffentlichte der Ökonomiepsychologe Aaron Hurst sein Buch “The Purpose Economy”. Heute hat die Suche nach dem Purpose eines Unternehmens Hochkonjunktur. Denn insbesondere die jungen Generationen, wie die Gen Y und Gen Z, hinterfragen ihre Arbeit. Sie sehnen sich nach einer größeren Sinnstiftung ihres Unternehmens.

Es rentiert sich daher, seine Employer Brand Maßnahmen strategisch sauber aufzustellen. Einen Purpose zu formulieren, der authentisch ist und sich über die Unternehmenswerte Gedanken zu machen. Denn, je größer die von der Employer Brand angebotene Identifikationsfläche ist, desto größer ist das Identifikationspotential und somit die Zufriedenheit und die emotionale Bindung der Mitarbeitenden. Wie wir eingangs gesehen haben, ist diese besonders bei Homeoffice-Teammitgliedern bzw. Mixed-Teams wichtig.

Mitarbeiterbindung ist eine zentrale strategische Aufgabe von internen Employer Branding Maßnahmen

Die Steigerung der Mitarbeiterbindung ist zusammenfassend also eine zentrale Aufgabe von internen Employer Branding Maßnahmen. Die Auswahl der Mitarbeiterbindungsmaßnahmen, egal für welche Art von Team, sollte stets bedarfs- und situationsorientiert sein. Idealerweise basieren sie auf gesicherten Erkenntnissen aus den internen Befragungen. Wichtig ist v.a. eine regelmäßige, transparente und vertrauensvolle Kommunikation. Und ganz wichtig: Mitarbeiterbindung muss nicht viel kosten!

Über den Autor
Sally Kießling
Employer Branding Consultant

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